Gespräche in deutscher Übersetzung

  • Aus vergriffenen Büchern in diesem Bereich
    • Vom Werden zum Sein – The Ending of Time
      1980: Dreizehn von insgesamt fünfzehn Dialogen, die Krishnamurti und Prof. David Bohm in Amerika und England in jenem Jahr miteinander führten.
    • Die Leidenschaft des Geistes – Fire in the Mind
      1971–1985: Gespräche mit Pupul Jayakar (Hrsg. des Buches) und anderen Teilnehmern.
    • Anders leben – A Wholly Different Way of Living
      1974: Achtzehn Gespräche mit dem Religionswissenschaftler Prof. Allen W. Anderson von der San Diego State University.
  • Aus vergriffenen Büchern im Bereich ›Erziehung‹
    • Die Flamme des Lernens – Life Ahead
      Ca. 1963: Krishnamurti im Gespräch mit Schülern seiner Schulen in Indien. Mit einem Vorwort von Krishnamurti über seine Sicht einer anderen Erziehung. 
  • In Vorbereitung
    • Frei Sein – The Urgency of Change
      1969–1970: Dreiunddreißig Gespräche über grundlegende Fragen zur ›Lehre‹, geführt mit und aufgeschrieben von Alain Naudé (langjähriger Sekretär von Krishnamurti).
  • In lieferbaren Büchern
    • Fragen und Antworten – Questions and Answers 
      1979/1980: Fünfzig Antworten auf Fragen bei den öffentlichen Reden. – 1972: Ein Gespräch mit Prof. David Bohm über das Erwachen der Intelligenz (in der englischen Ausgabe nicht enthalten).
    • Wahre Bildung – Beginnings of Learning
      Teil 1, 1970–1973: 15 Gespräche mit Schülern + Lehrern in Brockwood. – Teil 2 undatiert: 8 Gespräche mit Eltern + Lehrern in Indien und den USA

Gespräche in Englisch

Gespräche mit Einzelpersonen und kleinen Gruppen

Neben den öffentlichen Reden traf sich Krishnamurti auch häufig mit einzelnen Personen und kleineren Gruppen, um mit ihnen über die Probleme des täglichen Lebens zu sprechen und die Hintergründe des Daseins zu erforschen. An diesen Treffen nahmen oft auch Lehrer, Schüler und Eltern der Schulen teil, die Krishnamurti mitbegründet hatte, und häufig waren auch Wissenschaftler, Psychologen und Gelehrte bei diesen Zusammenkünften anwesend. Krishnamurti stellte keine Bedingungen für die Teilnahme an diesen kleinen Gesprächskreisen. So konnte es geschehen, dass bei einer Sitzung international bekannte Personen neben dem Reinigungspersonal saßen, das in den Häusern arbeitete, in denen Krishnamurti zu Gast war.

Viele dieser Gespräche wurden in Büchern veröffentlicht und sind auch als Audio- bzw. Videoaufzeichnungen erhältlich. Zu Krishnamurtis Gesprächspartnern zählten unter anderen drei indische Premierminister, Jawaharal Nehru, Indira Gandhi und Rajiv Gandhi, der Physiker David Bohm, die Schriftsteller Aldous Huxley, Iris Murdoch und Christopher Isherwood, der Psychologe Ira Progoff, der Pädagoge Ivan Illich, der Biologe Rupert Sheldrake, Jonas Salk, der Entdecker des Polio-Impfstoffs sowie der tibetische Mönch und Weisheitslehrer Chögyam Trungpa Rinpoche.¹

Inhaltlich befassen sich die Gespräche meist mit denselben Fragen und Problemen, die auch in Krishnamurtis Reden enthalten sind. Interessant ist dabei aber insbesondere seine Vorgehensweise, die er als »gemeinsames Lernen« bezeichnet: Ein Lernen, das aus Betrachten, Untersuchen und Ergründen besteht und nicht auf Antworten oder Lösungen aus ist. Er geht mit seinen Gesprächspartnern den Fragen bis zu deren Ursprung nach, da für ihn im Verstehen der Frage die Antwort liegt. Es werden also keine Antworten oder Lösungen gesucht, sondern es wird eine andere Form des Umgangs mit dem Leben vermittelt, die nicht nach Verbesserungen und Ergebnissen strebt. Die Einblicke in das Geschehen sind durch das Hinterfragen oft unerwartet und führen eher dazu, etwas zu unterlassen oder loszuwerden als danach etwas in Händen zu haben.

Einige Gespräche eröffnen allerdings auch völlig neue Perspektiven, wenn die Gesprächspartner nicht zu sehr an ihren persönlichen Fragen und den erhofften Lösungen hängen und von vornherein bereit sind, zusammen mit Krishnamurti sehr grundlegende und allgemeingültige Fragen zu betrachten. Es sind Fragen, die den Menschen an sich betreffen, also uns alle gleichermaßen, denn für Krishnamurti sind die Unterschiede zwischen den Menschen nur ein unbedeutender oberflächlicher  Bestandteil unseres Gesamtwesens, das nicht nur die ganze Geschichte der Menschheit, sondern die des Daseins insgesamt enthält. 

Solche Gespräche enthalten vor allem die beiden Bücher »Leidenschaft des Geistes« (Fire in the Mind) und »Vom Werden zum Sein« (The Ending of Time), die auf dieser Website angeboten werden. Sie geben Einblick in Krishnamurtis völlig andere Wahrnehmung des Lebens. Nach dem was in den Gesprächen mit David Bohm zur Sprache kommt, ist es nichts weniger als der Urgrund allen Seins, der sich offenbart und mitzuteilen versucht. Diese auf der Unermesslichkeit des Zeitlosen beruhende innere Verfassung und Wahrnehmung unterscheidet sich offensichtlich grundlegend von dem sich abtrennenden und in der persönlichen Existenz verstrickten Geist des Menschen. Der menschengemachte Geist vermag mit dem Grund nicht in Kontakt zu kommen und ohne Berührung mit dem Grund ist eine wirkliche Veränderung im Menschen nicht möglich. Alle Bemühungen und die teilweisen Einsichten und Veränderungen in dieser Richtung sind aus Krishnamurtis Sicht eine »sehr kleine Angelegenheit«.² Er weist in den Gesprächen aber auch darauf hin, dass uns, seinen Mitmenschen, das Einssein mit dem Leben und dem Grund potentiell möglich ist und welcher Art die Veränderungen im Bewusstsein des Menschen dafür sein müssen.

  • 1 Die Angaben stammen aus »Grenzenlos frei«, einer Broschüre der Krishnamurti Stiftungen zu Krishnamurtis hundertstem Geburtstag.
  • 2 “The Ending of Time”, Gespräch 11 (in der Buchausgabe nicht enthalten)