Textverzeichnis
- Ojai, Kalifornien, April 1980
- 1 Die Ursachen des geistigen Konflikts
Dienstag, 1. April 1980 - 2 Die Befreiung des Geistes von der Zeit
Mittwoch, 2. April 1980 - 3 Wie kommt es zur Vorherrschaft des Denkens?
Dienstag, 8. April 1980 - 4 Das Durchbrechen selbstsüchtiger Verhaltensmuster
Donnerstag, 10. April 1980 - 5 Der Grund des Seins und der menschliche Geist
Samstag, 12. April 1980 - 6 Kann Einsicht das Gehirn verwandeln?
Dienstag, 15. April 1980 - 7 Der Tod bedeutet nur sehr wenig
Donnerstag, 17. April 1980 - 8 Lässt sich Einsicht in einem anderen erwecken?
Samstag, 19. April - Brockwood, Juni 1980
- 9 Die Verjüngung der Gehirnzellen
Sonntag,1. Juni 1980 - 10 Die kosmische Ordnung
Samstag, 7. Juni 1980 - Brockwood, September 1980
- 11 The Liberation of Insight¹
Sonntag, 14. September 1980 - 12 The Intelligence of Love¹
Dienstag, 16. September 1980 - 13 Das Ende des »psychologischen« Wissens
Donnerstag, 18. September 1980 - 14 Der Geist im Universum
Samstag, 20. September 1980 - 15 Lässt sich der geistige Konflikt beenden?
Samstag, 27. September 1980
- 1 Die Gespräche 11 und 12 wurden in der Buchausgabe von 1985 ausgelassen. Sie wurden erst 1999 im Buch »The Limits of Thought« veröffentlicht. Die Übersetzung der beiden Gespräche ist in Vorbereitung.
Vom Werden zum Sein – The Ending of Time
Gespräche mit David Bohm
David Bohm (1917–1992) war ein US-amerikanischer Professor der Theoretischen Physik, der von 1961 bis 1987 am Birkbeck College der Universität London tätig war. Sein Interesse für Krishnamurti wurde durch das Buch »The First and Last Freedom« (Schöpferische Freiheit) geweckt, das er 1960/61 per Zufall in einer Bibliothek fand. Er besuchte 1961 Krishnamurtis Reden in Wimbeldon und war von da an zusammen mit seiner Frau häufig in Saanen und Brockwood. Im Laufe der Jahre führte er viele Gespräche mit Krishnamurti.
Die Gespräche im Jahr 1980 sind von besonderer Intensität und Tiefe. Krishnamurti macht hier ungewöhnlich eingehende Aussagen über jene Verfassung des Geistes, die zum Vorschein kommt, wenn die Gefangenschaft im herkömmlichen menschlichen Denken und Fühlen ein Ende findet. Ausgangspunkt der Gespräche ist die Frage, wo oder weshalb die Menschheit die falsche Richtung eingeschlagen hat, weg von der unteilbaren Einheit und Ganzheit des Lebens hinein in die Verwicklungen eines Einzelbewusstseins, das sich vom Außen und den anderen zunehmend abtrennt und auch in sich selbst gespalten ist. Im zweiten Gespräch beschreibt er so etwas wie drei Ebenen, Formen oder Verfassungen des Geistes – Einzelbewusstein (particular mind), universelles Bewusstsein und den Grund des Seins. Hier zeigt sich auch der gänzlich andere Seinszustand aus dem Krishnamurti das Leben und die innere Verfassung der Menschheit wahrnimmt:
K: Gibt es also etwas jenseits der kosmischen Ordnung, jenseits des Geistes?
DB: Sagen Sie damit, dass das Universum, dass jener Geist die Natur geschaffen hat, die geordnet ist und nicht bloß mechanisch abläuft? Dass sie einen tieferen Sinn hat?
K: Das ist es, was wir zu entdecken versuchen.
DB: Sie führen das ganze Universum an und auch die Menschheit. Warum tun Sie das? Was ist die Quelle dieser Wahrnehmung?
K: Wir wollen noch einmal anfangen: Da ist das Ende des ›Ich‹ als Zeit, und deshalb kommt es zu keinem Hoffen. Das alles hat aufgehört, ist vorbei. Wenn das aufhört, entsteht diese Empfindung des ›Nichts‹. Und ›Nichts‹ – das ist dieses ganze Universum.
DB: Ja, der Universalgeist, die Universalmaterie.
K: Das ganze Universum.
(Pause)
DB: Was hat Sie dazu gebracht, das zu sagen?
K: Nun, ich weiß. Um es ganz einfach zu sagen: Die Teilung und Trennung hat aufgehört. Nicht wahr? Die Teilung, die durch die Zeit hervorgerufen wird, die vom Denken geschaffen wird, die durch diese Erziehung entsteht und so weiter – das alles. Weil das aufhört, wird das andere offenbar.
DB: Sie meinen, ohne die Teilung und Trennung ist das andere da – kann es wahrgenommen werden?
K: Es kann nicht wahrgenommen werden – aber es ist da.
DB: Aber wie wird man dessen gewahr, dass es da ist?
K: Ich denke nicht, dass man dessen gewahr wird.
DB: Was hat Sie dann dazu veranlasst, das zu sagen?
K: Würden Sie sagen, dass es ist? Nicht, dass ich es wahrnehme oder dass es wahrgenommen wird.
DB: Ja, es ist.
K: Es ist.
DB: Sie könnten fast sagen, dass Es dieses sagt. Irgendwie scheinen Sie anzudeuten, dass Es das ist, was es sagt.
K: Ja, ich wollte das nicht aussprechen – es freut mich, dass Sie es so gesagt haben!
(Pause)
Zweites Gespräch, Teil 3
Quellenangabe
- Englisches Buch
- Ausgabe 1: Erstveröffentlichung 1985
The Ending of Time
Thirteen dialogues beetween J. Krishnamurti & David Bohm - Audio MP3
- The Ending of Time
Vollständiger Satz der 15 Gespräche aus der Reihe »Ending of Time« im MP3-Format auf 2 CDs - Videos auf DVD
- Videos der Gespräche 8 bis 15 auf DVDs (auch einzeln erhältlich)
Ton: Englisch – Untertitel: keine - Deutsche Bücher
- Ausgabe 1: Erstveröffentlichung
Vom Werden zum Sein
Einer der führenden Physiker des Westens im Dialog mit dem großen Weisheitslehrer des Ostens
O.W. Barth Verlag 1987, gebunden - Taschenbuchausgabe
Vom Werden zum Sein
Goldmann Verlag 1993 (Lizenzausgabe O.W. Barth Verlag)